Warmblood Fragile Foal Syndrome (Ehlers-Danlos Syndrom)
(01.12.2012) Das Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS) ist eine erbliche Bindegewebsschwäche, die sich bereits direkt nach der Geburt des Fohlens bemerkbar macht. Die Symptome sind vergleichbar mit dem Ehlers-Danlos-Syndrom beim Menschen.
Die Haut ist extrem brüchig und reißt schon bei leichten Berührungen. Neben zahlreichen Verletzungen am ganzen Körper und Umfangsvermehrungen an den Gelenken (Gelenkhydrops), können auch das Zahnfleisch und die Schleimhäute betroffen sein.
Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS)
Die Gelenke sind überstreckbar, am deutlichsten ist dies bei den Fesselgelenken zu sehen. Betroffene Fohlen können daher meist nicht normal stehen. Aufgrund der schlechten Prognose werden Fohlen mit WFFS kurz nach der Geburt euthanasiert.
Nicht alle Fohlen kommen nach der normalen Trächtigkeit zur Welt, auch Frühgeburten und Aborte aufgrund von WFFS sind bekannt.
Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS)
Das Warmblood Fragile Foal Syndrome wird autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass ein Fohlen nur erkrankt, wenn es je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhalten hat.
Es müssen also sowohl Vater- als auch Muttertier das mutierte Gen tragen. Trägertiere selbst sind klinisch völlig unauffällig, geben die Erbanlage jedoch mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an ihre Nachkommen weiter.
Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS)
Bei der Verpaarung von zwei Trägern besteht die Gefahr, dass die Nachkommen von der Erkrankung betroffen sind (25%). Der Gentest ist hier die einzige Möglichkeit eine solche Anpaarung zu vermeiden.
Die für WFFS verantwortliche Mutation wurde von der Arbeitsgruppe um Dr. Nena J. Winand an der Cornell University gefunden. LABOKLIN konnte die exklusive Lizenz für den WFFS-Gentest erwerben und besitzt somit das alleinige Untersuchungsrecht in Europa.