Nachweis von Erbanlagen für das Arabische Vollblut
(30.03.2012) Neben den Nachweisen von Erbkrankheiten bei Kleintieren wie Hund und Katze wächst auch das Angebot an entsprechenden Tests beim Pferd.
Im folgenden eine kurze Auflistung der Gentests, die die genetischen Anlagen von Krankheiten und Fellfarben beim Araber untersuchen:
CA - Cerebelläre Abiotrophie
Betroffene Fohlen werden normalerweise symptomfrei geboren; die Krankheit führt bereits in den ersten Lebenswochen zum Absterben der Neurone im Cerebellum. Daraus resultieren neurologische Ausfallerscheinungen wie z. B. Headshaking, Ataxie und andere Defizite.
Die ersten Anzeichen machen sich normalerweise im Alter von 6 Wochen (bis zu 4 Monaten) bemerkbar.
LFS - Lavender Foal Syndrome
Das Lavender Foal Syndrome (LFS) ist ein autosomal rezessiv vererbter Defekt, der bei einer Untergruppe des Arabischen Vollbluts, dem Ägyptischen Araber, auftritt.
Betroffene Fohlen zeigen eine Reihe neurologischer Symptome, u. a. krampfartige Anfälle, Opisthotonus oder Nystagmus. Sie sind meist nicht in der Lage selbständig zu stehen und bei der Mutter zu trinken und werden, falls Sie nicht direkt nach der Geburt sterben, meist euthanasiert.
Der Name Lavender Foal Syndrome beruht darauf, dass das ursächliche Gen für LFS gekoppelt mit einem anderen Gen vorliegt, welches für den Farbverdünnungsfaktor Lavendel verantwortlich ist. Daher haben diese Fohlen meist die charakteristische Lavender-Farbe.
Cave: nicht jedes lavender geborene Fohlen ist (homozygoter) Merkmalsträger.
SCID Severe Combined Immunodeficiency
SCID beim Araber ist gekennzeichnet durch das Fehlen von B- und T-Lymphozyten. Aufgrund des fehlenden Immunschutzes entwickeln betroffene Araber-Fohlen etwa im Alter von 10 Tagen (in Ausnahmefällen mit zwei Monaten) eine Reihe von Erkrankungen, insbesondere Lungenentzündung und Durchfall. In der Regel sterben die Tiere etwa im Alter von fünf Monaten an Infektionen mit opportunistischen Keimen.
Gentest zum Nachweis der verschiedenen Myostatin-Varianten (Speed-Gen)
Verschiedene Varianten im Myostatin-Gen bewirken die Ausprägung unterschiedlicher Muskeltypen: so hat z. B. ein Sprinter einen sehr hohen Anteil Muskelmasse im Verhältnis zum Gesamtgewicht und ist somit bestens für schnelles Rennen auf kurzen Strecken geeignet.
Im Gegensatz dazu sind Pferde, die sich für lange Distanzen besser eignen, meist leichter gebaut, das Verhältnis Muskelmasse/Körpergewicht wird weniger (Steher).
Pferde, die mischerbig für die beiden Myostatin-Varianten sind, sind meist am erfolgreichsten in der Mitteldistanz.
Fellfarben:
Greying
Fuchs
Agouti (braun/schwarz)
Cream
Champagne
Pearl
Silver (Windfarbgen)
Dun zygosity
Roan zygosity
Tobiano
Sabino-1
GQ Santana Dominant White W10
Splash White Factor
Bärbel Gunreben, LABOKLIN