Futtermittelallergie bei Hund und Katze

(28.06.2011) Der serologische Futtermittelallergietest zum Nachweis allergen-spezifischer Antikörper (IgE und IgG) ermöglicht bei allergisch bedingter Futtermittelunverträglichkeit eine Verbesserung der klinischen Symptomatik mit Hilfe gezielter Futterumstellung.

Laboklin Bei dem Test werden Antikörper der Klassen IgE und IgG auf verschiedene Futterbestandteile bestimmt.

Hund

Als Hauptsymptom der FH (food hypersensitivity) beim Hund wird Juckreiz mit oder ohne sekundären Hautveränderungen beobachtet. Auch eine pyotraumatische Dermatitis (hot spot) kann Symptom einer FH sein. Der Juckreiz ist in der Regel nicht saisonal und spricht oft schlecht auf Kortison an.

Es kann zwar jedes Verteilungsmuster des Juckreizes und der Hautveränderungen gesehen werden, aber in 80% der Fälle kommt es zu einer Beteiligung der Ohren, wobei bei einem Viertel der Tiere auch nur eine chronisch rezidivierende Otitis externa vorliegt.

Ein weiteres klinisches Symptom der FH ist auch die Pododermatitis. Es gibt jedoch auch Hunde, die an einer FH leiden und deren klinisches Verteilungsmuster exakt wie bei einer Flohspeichelallergie aussieht. Neben den Hautsymptomen kann es auch zu Störungen des Magen-Darm-Trakts kommen; dabei werden Erbrechen, Durchfall und häufiger Kotabsatz beobachtet.

Katze

Das Hauptsymptom ist Juckreiz. Ein häufiges Erscheinungsbild sind durch Juckreiz selbstzugefügte Kratzspuren besonders an Kopf und Hals. Aber auch die selbstverursachte symmetrische Alopezie, die miliare Dermatitis oder der eosinophile Granulomkomplex können alleine oder in Kombination bei Katzen, die an einer FH leiden, auftreten.

Diagnose

Der „golden standard“ in der Veterinärmedizin ist die Eliminationsdiät bestehend aus einem Eiweiß und einem Kohlenhydrat. Diese muss über mindestens 2 Monate durchgeführt werden, um einen entsprechenden klinischen Erfolg liefern zu können.

Es ist sinnvoll, die Eliminationsdiät je nach Vorbericht für jeden Patienten individuell mit nur  jenen Substanzen zusammenzustellen, welche vorher noch nicht verfüttert worden sind. Diäten mit hydrolysierten Proteinen, bei denen die Proteinquelle durch Hydrolyse zu Peptiden modifiziert wird, sind keine 100%ige Garantie für den Erfolg der Diät.

In der Humanmedizin wurden auch Diäten mit sehr stark hydrolysierten Produkten (Molekülmasse <1,5kDa) als Auslöser für Unverträglichkeiten dokumentiert.

Zur praktischen Durchführung einer Eliminationsdiät wird eine vorher noch nicht verfütterte, „exotische“ Eiweißquelle gewählt, und mit einer Kohlenhydratquelle kombiniert. Dem Besitzer muss sehr eindringlich klar gemacht werden, dass das Tier sonst nichts, auch keine Tischabfälle, Kekse, Vitamintabletten oder „flavorisierte“ Medikamente bekommen darf. Katzen dürfen während der Eliminationsdiät nicht ins Freie.

Die Verdachtsdiagnose FH ist bestätigt, wenn sich bei einer Provokation mit dem ursprünglichen Futter der Juckreiz oder die Verdauungssymptome wieder einstellen.

Es kommt zu einem Wiederauftreten der Symptome bei 20% der Tiere innerhalb von 1-2 Stunden und bei 71% innerhalb von 1-3 Tagen. In manchen wenigen Fällen ist eine Reaktion auf die Provokationsprobe auch erst nach einem Zeitraum von bis zu zwei Wochen möglich.

Ein serologischer Nachweis allergen-spezifischer IgE- und IgG-Antikörper auf verschiedene Futterbestandteile wird empfohlen, um für die Tiere die geeigneten Diätkomponenten der Eliminationsdiät auszuwählen.

Eine kürzlich vorgestellte Studie (1,2) ergab, dass die IgE und IgG Antikörper eines Blutallergietestes auf Futtermittelallergene einen negativen Vorhersagewert von 81,1% haben.

Daraus resultiert, dass jene Futtermittel, die im Test mit Reaktionsklasse 0 getestet wurden in vier von fünf Fällen zur Durchführung einer Eliminationsdiät geeignet sind.

Die Therapie besteht zurzeit einzig und allein in der Vermeidung des auslösenden Futterbestandteils/der auslösenden Futterbestandteile.

www.laboklin.de


(1) Schaefer S, Bexley J, Mueller R. Patch Test als Diagnostikum bei der Futtermittelunverträglichkeit des Hundes. InnLab Tagung 2011; Leipzig. S. 18

(2) Schäfer S, Bexely J, Müller R (2011): Patch testing in the evaluation of adverse food reaction in the dog, Vet Derm 22(3), 292




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