Equine CAST 2000 zum saisonunabhängigen Nachweis des Sommerekzems
(03.11.2011) Mit dem Equine CAST 2000 bietet Laboklin nun die Möglichkeit Sommerekzemer unabhängig vom Zeitpunkt der letzten Allergenexposition zu erkennen und ermöglicht somit einen frühen Therapiebeginn.
Sommerekzem beim Pferd (Sweet itch, summer itch oder SSRD summer seasonal recurrent dermatitis in der engl. Fachliteratur) ist eine allergisch bedingte Hauterkrankung, die meist saisonal von Frühjahr (März) bis Herbst (Oktober) auftritt.
Dem Sommerekzem liegt eine Sensibilisierung auf verschiedene stechende Insekten zugrunde. Hierbei spielen insbesondere Culicoides spp. (Gnitze) eine Rolle, aber auch andere Spezies (z.B. Simulium spp. - Kriebelmücke, Culex spp. - Stechmücke, Stomoxys spp., Tabanus spp. - Bremse o.a.) werden dafür verantwortlich gemacht.
Herkömmliche Allergietests weisen Immunglobulin E (IgE) im Serum nach, aufgrund der relativ kurzen Halbwertzeit von IgE im Serum kann es jedoch mit diesen Allergietests während der asymptomatischen Zeit (Winter) häufig zu falsch negativen Resultaten kommen.
Das Vorliegen IgE-vermittelter Reaktionen gegen spezifische Allergene kann jedoch auch saisonunabhängig über den Nachweis von Sulfoleukotrien- oder Histamin-Freisetzung nach Stimulation peripherer Leukozyten mit den entsprechenden Allergenen erfolgen.
Der Equine CAST 2000 ist ein zellulärer in-vitro Antigen-Stimulationstest, der auf direkter Stimulation basophiler Granulozyten mit Allergenen beruht.
Zur Testdurchführung werden 20 ml Vollblut in Spezialröhrchen (ACD-B Vacuetten), die bei Laboklin angefordert werden können, benötigt.
Aufgrund des empfindlichen Testverfahrens müssen die Proben innerhalb von 24 Stunden in der ersten Wochenhälfte (Montag-Mittwoch) bei Laboklin im Labor eintreffen. Eine Anmeldung der Proben im Labor ist nicht erforderlich.
In einem ersten Schritt werden basophile Granulozyten aus dem Vollblut isoliert.
Leidet das Pferd an einem Sommerekzem oder hat eine Neigung dazu, setzen diese Blutzellen bei Stimulation mit entsprechenden Allergenen Botenstoffe (u.a. Sulfoleukotriene, Histamin) frei, die im Organismus des Pferdes eine allergische Reaktion auslösen würden.
Mittels eines ELISAs kann die Konzentration an gebildeten Leukotrienen (sLT) als Maß der allergischen Reaktion gemessen werden.
Die Chance: liegt das Ergebnis eines CAST-Tests schon in der expositionsfreien Zeit vor, kann eine spezifische Immuntherapie unverzüglich begonnen werden, ohne dass für die Testung gewartet werden muss bis eine Exposition mit Insekten zu irritierenden Reaktionen führt. Auch jetzt ist also noch die ideale Zeit für diesen Allergietest!
Literatur
BASELGIA, S, M.G. DOHERR, P. MELLOR, S. TORSTEINSDOTTIR, T. JERMANN, A. ZURBRIGGEN, T. JUNG u. E. MARTI: Evaluation of an in vitro sulphidoleukotriene release test for diagnosis of inscet bite hypersensitivity in horses. Equine vet. J (2006) 38 (1) 40-46