10. Merial Pain und Mobility Management Symposium 2015
(18.12.2015) Am 30. September startete in Berlin das inzwischen 10. Europäische SchmerzSymposium, das Merial erstmalig im Jahre 2005 ins Leben gerufen hatte.
125 Tierärzte aus 20 Ländern nahmen an der dreitägigen Veranstaltung rund um das Thema Schmerz bei Hund und Katze teil. Sogar drei Praktiker aus Japan hatten die weite Anreise auf sich genommen, um in den Genuss der Vorträge der neun renommierten Referenten zu kommen.
Michael Conzemius aus Minnesota/USA begann die Veranstaltung mit seinen Erkenntnissen zur wissenschaftlichen Messung und Behandlung von Schmerz, gab Einblicke in die präventive, intraoperative und postoperative Analgese und widmete sich der Behandlung von kranialen Kreuzbandrissen beim Hund.
Davis Murdoch aus Surrey in Großbritanien übermittelte zuerst die Historie von NSAIDs, bevor er sich auf deren Einfluss auf Nieren- und Leberfunktionen, und Anästhesie und eine mögliche Toxizität von NSAIDs einging. Außerdem ging er der Frage nach, ob und warum auch Gastroenterologen NSAIDs verschreiben sollten.
Sabine Tacke von der Universität Gießen läutete am Folgetag den zweiten Block der Vortragsreihe ein und referierte über Schmerzevaluation bei Hunden und das Bewusstsein eines notwendigen Schmerzmanagements in Deutschland, bevor sie tiefer in das Thema der chronischen und akuten Schmerzen bei Osteoarthritis eintauchte.
Denis Marcellin-Little von der North Carolina State University vertiefte das Thema Osteoarthritis und präsentierte seine Ergebnisse zur Steuerung dieser Krankheit über ein ganzes Leben.
Anschließend machte Monica Dias Figueiredo aus Georgia/USA einen Ausflug in die Zukunft: Sie stellte den momentanen Stand der monoklonalen Antikörper- und Stammzellentherapie.
Diese Therapieformen sind schon weit entwickelt und vielversprechend für die Zukunft, doch zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr kostenintensiv. Der dritte Tag des von Merial organisierten Pain Symposiums stand ganz unter dem Stern der Onkologie beim Kleintier.
Die Referenten Minghella und Grant starteten mit ihrem gemeinsamen Vortrag zur Beurteilung und Steuerung von Schmerz bei Krebs.
Dolores Perez-Alenza aus Madrid referierte im Anschluss über die Verwendung von COX-2 in der Veterinäronkologie und bei caninen Mammatumoren, bevor Massimo Vignoli aus dem italienischen Modena näher auf die Kombination aus Strahlentherapie und Firocoxiben bei der Behandlung von caninen Nasalkarzinomen einging.
Den Tierärzten blieb nach jedem Vortrag genügend Zeit und Gelegenheit, aufgekommene Fragen zu der jeweiligen Thematik zu stellen. Dass das Thema Schmerz in der Veterinärmedizin einen immer größer werdenden Stellenwert einnimmt, war anhand der regen Diskussion zwischen den teilnehmenden Tierärzten und den Referenten zu spüren.
Diese wurde auch noch während der gemeinsamen Abendessen und der nachmittäglichen Stadtralley durch Berlin intensiv weiter geführt.
Quelle: Kleintiermedizin Nr. 6, November/Dezember 2015, Autorin: Gaby DeMuirier