Hundekot – infektiöse Fracht an Bord

(27.04.2016) MERIAL begegnet der Verschmutzung mit Kotbeutelverteilung

Hunde genießen in Deutschland ungebrochene Sympathie. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage, aus der hervorgeht, dass der Hund das beliebteste Haustier der Deutschen ist.1 


MERIAL unterstützt mit Hundekotbeuteln Deutschlands Städte bei der Beseitigung des Hundekots auf Gehwegen, Grünflächen und Spielplätzen � in Kooperation mit practica AG/belloo.
Doch die knapp 6,9 Millionen Hunde produzieren pro Jahr auch circa 5,5 Milliarden Kothaufen2 und tragen so zunehmend zur Kontamination öffentlicher Grünflächen, Gehwege und vor allem Kinderspielplätze mit Wurmeiern bei.

MERIAL unterstützt die Parasiten-Prävention jetzt durch die bundesweite Verteilung von Hundekotbeuteln in vielen großen und kleinen Städten, in Kooperation mit practica AG/belloo.

Die Bereitstellung der geruchsdichten Tüten ist eine wichtige Hygienemaßnahme, um eine Übertragung infektiöser Parasitenstadien zu vermeiden.

Die Toxokarose – oft eine unerkannte Gefahr

Hundekot ist eine ernstzunehmende Infektionsquelle für parasitäre Erreger. Dabei können Wurmeier über die Fäzes ausgeschieden werden, die über Monate ansteckend sind.

Sie werden in der Umwelt weiterverbreitet und durch direkten Kontakt zu anderen Hunden oder durch indirekten Kontakt – über kontaminiertes Erdreich oder Wasser – aufgenommen.3

Zoonotisches Potential

Ein Befall mit Spulwürmern ist bei Hunden weit verbreitet. In vielen Industriestaaten sind bereits bis zu 25 % der Hunde mit Toxocara (T.) canis infiziert.4 

Eine Besonderheit dieses verbreiteten Wurmparasiten ist sein erhebliches zoonotisches Potential.5   Die Infektion des Menschen erfolgt unter anderem durch Verschlucken der Eier oder durch Schmutz- und Schmierinfektion nach Kontakt mit kontaminiertem Tierfell.4

Dabei unterscheidet man heute mindestens drei verschiedene Krankheitsbilder der Toxokarose beim Menschen:

  • das Larva migrans visceralis-(LMV)-Syndrom,
  • das „covert toxocarosis“-Syndrom und
  • das Okuläre Larva migrans-(OLM)-Syndrom.

Bei Letzterem wandern die Toxocara-Larven durch das Augengewebe. Sie können schwere Augenschädigungen hervorrufen, die oft einem Retinoblastom ähneln und zur Erblindung führen können.4

Insbesondere Kinderspielplätze, die mit Hundekot verunreinigt sind, stellen hierbei eine Gefahrenquelle dar.6  Dies verdeutlicht eine Untersuchung in Hannover, bei der in 42,8 % der Sandproben T. canis - Eier nachgewiesen wurden.7 

Prävention macht stark – optimaler Wurmschutz

Beachtet man nachfolgende Handlungsempfehlungen, lässt sich das Risiko eines Wurmbefalls beim Hund deutlich reduzieren.

Regelmäßige Entwurmung oder Kotuntersuchung: Die ESCCAP8 empfiehlt 4 Mal jährlich eine Entwurmung oder Kotuntersuchung wenn das Infektionsrisiko unbekannt ist oder Infektionen grundsätzlich nicht durch diagnostische Untersuchungen ausgeschlossen werden können.

Leben Hunde eng mit kleinen Kindern oder immungeschwächten Personen zusammen und sollte daher ein Ausscheiden infektiöser Spulwurmstadien beim Hund garantiert ausgeschlossen werden, sieht die ESCCAP8 bei Hunden mit hohem Infektionsrisiko sogar eine regelmäßige Entwurmung 12 Mal im Jahr (bzw. Kotuntersuchung) vor.

Zusätzlich hygienische Verhaltensgrundregeln wie z. B. das Einsammeln des Kotes mittels Kotbeutel oder das regelmäßige Händewaschen sollten beim Umgang mit Hunden eine Selbstverständlichkeit sein.

Laut einer von MERIAL durchgeführten Marktumfrage (n=500) werden Hunde von ihren Besitzern mehrheitlich nur circa 2 Mal im Jahr entwurmt. Weiterhin gaben nur 49 % der befragten Tierhalter an, dass sie ihren Hund vor Rundwürmer schützen.

Für eine optimale Behandlung ist es daher wichtig, auf die Bedürfnisse der Hunde und ihrer Halter einzugehen, denn 59 % der Hundehalter vertrauen ihrem Tierarzt in Fragen der Behandlungsmöglichkeiten voll und ganz.


  1. Statista: VuMA-Umfrage in Deutschland zu den beliebtesten Haustieren im Jahr 2015
  2. Fründt S. Artikel zu Hundeexkrementen in Die Welt. Online verfügbar unter http://www.welt.de/wirtschaft/article143452609/Subventionierte-Kotbeutel-gegen-Milliarden-Haufen.html. Stand 06. April 2016
  3. Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Informationen zu hygienischen Gründen für ein Mitnahmeverbot von Hunden an den EU-Badegewässern Schlachtensee und Krumme Lanke, Berlin 2015. Online verfügbar unter https://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/bezirksamt/christa-markl-vieto/aktuelle-themen/bhskl_sen_ges_bericht.pdf. Stand 06. April 2016
  4. Auer H. Steckbrief Toxokarose. Online verfügbar unter http://www.meduniwien.ac.at/Tropenmedizin/downloads/downloads/SteckbriefToxokarose.pdf. Stand 06. April 2016
  5. Bekämpfung von Würmern (Helminthen) bei Hunden und Katzen, Deutsche Adaption der ESCCAP-Empfehlung Nr. 1. Stand Juli 2014. Online verfügbar unter http://www.esccap.org/uploads/docs/pfz2h5fe_ESCCAPempfhelminthen2014final.pdf. Stand 06. April 2016
  6. Kutzer E. et al., Mitt. Österr. Ges. Tropenmed. Parasitol. 1997; 19: 71-74
  7. Kleine A. Untersuchung zum Vorkommen von Parasitenstadien im Sand von Kinderspielplätzen im Stadtgebiet Hannover, Hannover 2014. Online verfügbar unter http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/kleinea_ws14.pdf. Stand 06. April 2016
  8. Bekämpfung von Würmern (Helminthen) bei Hunden und Katzen, Deutsche Adaption der ESCCAP-Empfehlung Nr. 1. Stand Juli 2014. Online verfügbar unter: http://www.esccap.org/uploads/docs/pfz2h5fe_ESCCAPempfhelminthen2014final.pdf. Stand 06. April 2016




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