Nachholbedarf bei der Tiergesundheit in Deutschland
(03.06.2009) Repräsentative Internet-Umfrage zeigt Nachholbedarf bei der Gesundheitsvorsorge von Hund und Katze
Fünfeinhalb Millionen Hunde und mehr als acht Millionen Katzen leben in deutschen Haushalten. Doch in Sachen Gesundheitsvorsorge besteht weiterhin großer Nachholbedarf.
Das zeigt auch eine repräsentative Internet-Umfrage unter 1.000 Hunde- und Katzenbesitzern im Alter zwischen 18 und 55 Jahren, die vom F&S Medienservice im Auftrag des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) durchgeführt wurde.
Danach ist der Tierarzt für gerade einmal 58 Prozent der Befragten der wichtigste Ansprechpartner bei der Gesundheitsvorsorge von Hund und Katze.
Zu wenige Tiere sind ausreichend vor Infektionskrankheiten geschützt, was wohl auch an manchem Wissensdefizit der Halter liegt: Fast jeder dritte Befragte war der Meinung, dass die Grundimmunisierung Hund und Katze fürs ganze Leben schützt. Doch jede Impfung muss in regelmäßigen Abständen wieder aufgefrischt werden.
Mindestens einmal im Jahr zum Tierarzt ist die Empfehlung des bpt, um Untersuchungen zur Gesundheitsvorsorge und notwendige Impfungen bei Hund und Katze durchführen zu lassen.
Angesichts unterschiedlicher Impfzeiträume, verschiedener Impfstoffe und regionaler Gegebenheiten sollte der Tierarzt vor Ort der erste Ansprechpartner sein, um dabei den Überblick zu behalten.
Aber nur 58 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich tatsächlich in Sachen Gesundheitsvorsorge vor allem beim Tierarzt informieren. Informationen aus dem Internet kommt mit 26 Prozent der Antworten die zweitgrößte Wichtigkeit zu, gefolgt von Zeitschriften und Fachbüchern sowie persönlichen Kontakten (Freunde und Bekannte).
Zu wenige Hunde und Katzen sind ausreichend geimpft
In Sachen notwendiger Impfungen schneiden die Befragten im Internet deutlich besser ab, als die Lage von den Experten eingeschätzt wird: 63 Prozent der Hunde- und Katzenbesitzer gaben an, dass ihre Schützlinge alle empfohlenen Impfungen erhalten haben; bei 17 Prozent waren es zumindest einige.
Nur neun Prozent sagten aus, dass ihre Tiere nicht geimpft sind; elf Prozent wussten es zum Zeitpunkt der Umfrage nicht. Die Fakten sprechen jedoch eine andere Sprache: Nur die Hälfte aller Hunde und nur ein Drittel aller Katzen in Deutschland ist ausreichend vor gefährlichen Infektionskrankheiten geschützt.
Ein wirksamer Seuchenschutz, die so genannte Populationsimmunität, ist jedoch erst bei 70 Prozent geimpfter Tiere gegeben. Die Ständige Impfkommission Vet. (StIKo Vet.) empfiehlt deshalb für Hunde regelmäßige Impfungen gegen Staupe, HCC (Ansteckende Leberentzündung), Parvovirose, Leptospirose und Tollwut, für Katzen gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen und Tollwut (bei Freigängern).
Fehlende Informationen = fehlender Impfschutz?
Eine mögliche Begründung für das scheinbar etwas bessere Impfbewusstsein der befragten Tierhalter liegt darin, dass trügerische Sicherheiten angenommen werden: Fast jeder dritte Befragte stimmte der Aussage zu, dass die Grundimmunisierung junger Hunde und Katzen sie fürs ganze Leben schützt. Jede Impfung muss jedoch spätestens nach ein bis drei Jahren aufgefrischt werden.
Zehn Prozent der Befragten stimmte der ebenfalls falschen Aussage zu, dass Wohnungskatzen nicht geimpft werden müssten. Zumindest das Thema Tollwut ist wohl den meisten Tierbesitzern geläufig.
Lediglich 16 Prozent der Befragten nahmen fälschlicherweise an, dass die Krankheit bei Hunden und Katzen nicht immer tödlich verläuft. Der richtigen Aussage, dass Tollwut in Deutschland auch durch Fledermäuse übertragen werden kann, stimmten jedoch nur 25 Prozent der Befragten zu.
Tierärzte vor Ort und im Internet präsent
Die repräsentative Online-Umfrage hat gezeigt, wie wichtig der Tierarzt als kompetenter Hauptansprechpartner in Sachen Tiergesundheit ist.
Um auch der stärker werdenden Nachfrage nach Informationen im Internet nachzukommen, bietet der Bundesverband Praktizierender Tierärzte auf der Seite www.smile-tierliebe.de umfangreiche Informationen zur Gesundheitsvorsorge bei Hunden, Katzen und Heimtieren aus erster Hand.
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