Deutschland: Tierärzte fordern mehr Personal und mehr Informationsaustausch
(03.12.2005) Bessere Ausstattung mit qualifiziertem tierärztlichem Personal, besserer Informationsaustausch zwischen Behörden, bessere bundesweite Koordination und Informantenschutz für Mitarbeiter in der Lebensmittelbranche diese Forderungen stellt die Bundestierärztekammer angesichts der Welle von Fleischskandalen in diesem Jahr.
Ursache der Skandale sind kriminelle Energie und unseriöse Geschäftemacherei. Die Rechtsvorschriften, die den Verbraucher vor Gesundheitsgefahren und Täuschung schützen sollen, setzen dagegen auf die Eigenverantwortlichkeit der Wirtschaft und auf Eigenkontrollen.
Die Bundestierärztekammer begrüßt zwar dieses Prinzip, das in der gesamten EU ab dem 1. Januar 2006 mit dem "Hygienepaket" verbindlich wird, ist aber besorgt über die Einbußen im Schutz des Verbrauchers, die aktuell sichtbar geworden sind.
Die vom Gesetz vorgesehene risikobasierte Überwachung und das Prinzip der "Kontrolle der Eigenkontrollen" sind anspruchsvolle Aufgaben, die umfassende Kenntnisse über die gesamte Lebensmittelkette "vom Stall bis zum Tisch" erfordern, wie sie nur der tierärztliche Sachverstand bieten kann.
Die Bundestierärztekammer fordert, dass die Behörden dementsprechend nach Zahl und Qualifikation besser mit Personal ausgestattet werden müssen.
Die Bundestierärztekammer begrüßt und unterstützt außerdem Forderungen, die ebenfalls geeignet sind, den Verbraucher besser vor Täuschung und Gesundheitsgefahren zu schützen:
- besserer Informationsaustausch zwischen verschiedenen Behörden (Veterinärbehörden/Lebensmittelüberwachung, Zoll, Staatsanwaltschaften),
- besserer Informationsaustausch zwischen den Ländern und bessere bundesweite Koordination,
- Informantenschutz für Mitarbeiter in der Lebensmittelbranche.