9. Niedersächsisches Tierschutzsymposium 2014

(22.03.2014) Mehr als 170 Experten aus Deutschland, Schweiz und Österreich diskutierten auf dem 9. Niedersächsischen Tierschutzsymposium - Tagungsband mit sämtlichen Vorträgen online

Die Nutztierhaltung in Niedersachsen ist im Wandel in Richtung auf mehr Tierschutz, Verbraucherschutz und Umweltschutz. Fragen der Ethik spielen eine immer wichtigere Rolle in der Tierhaltung in Niedersachsen.

„Die sanfte Agrarwende, mehr Tierschutz und der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft stehen zurecht ganz oben auf der politischen Agenda", erklärt Minister Christian Meyer, Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML).

Hierzu leistet die konsequente Umsetzung des „Tierschutzplans Niedersachsen" einen entscheidenden Beitrag. Gemeinsam mit dem Tierschutzdienst des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) arbeitet das ML seit Jahren kontinuierlich an Verbesserungen in diesem wichtigen Aufgabenfeld. Das Niedersächsische Tierschutzsymposium, das alle zwei Jahre ausgerichtet wird, ist dabei ein Baustein.

Mit dem Tierschutzplan hat das Land Niedersachsen bundesweit eine Vorreiterrolle zur Weiterentwicklung des Tierschutzes in der Nutztierhaltung übernommen. Ein Ziel ist beispielsweise der Verzicht auf Eingriffe, wie das Schnabelkürzen bei Legehennen und Puten oder das Kupieren der Schwänze bei Ferkeln.

Ein wichtiges Thema ist zudem die Einführung und Nutzung von Tierschutzindikatoren, wie Lungenbefunde bei Schweinen, Fußballenveränderungen bei Mastgeflügel oder Lahmheiten bei Milchkühen, zur tierschutzfachlichen Beurteilung des Managements in Tierhaltungen.

Das Tierschutzsymposium ist eine Veranstaltung, die Amtstierärzten, aber auch Vertretern aus Landwirtschaft, Wissenschaft und Tierschutzorganisationen als Fortbildungsveranstaltung und als Erfahrungsaustausch dient.

Durch die Kombination von Vorträgen und Betriebsbesichtigungen sollen neue wissenschaftliche Erkenntnisse und in der Praxis erprobte, erfolgreiche Modelle der Tierhaltung weitergegeben und bekannt gemacht werden.

Dies gilt nicht nur für den Bereich der klassischen Nutztierhaltung, sondern auch für besondere Bereiche wie die Ziegenhaltung oder die Aquakultur. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Tagung bildet mit drei Vorträgen die tierschutzfachliche Weiterentwicklung der Schweinehaltung (Verzicht auf Kupieren von Schwänzen bei Ferkeln, freie Abferkelung, Zucht und Verhalten).

Die Bewertung von „Kompostställen für Milchkühe" bildet einen weiteren Kernpunkt. Kompostställe sind Stallsysteme mit freier Liegefläche, bei dem das Liegeverhalten der Tiere nicht durch Stalleinrichtungsgegenstände gesteuert oder eingeschränkt wird.

Auch das Thema „Tierschutz bei der Tötung im Seuchenfall" erhält durch den aktuellen Ausbruch der milden Geflügelgrippe in einem niedersächsischen Landkreis besondere Bedeutung.

Weitere Themen sind u. a. die Beurteilung der „Tiergerechtheit von Pferdehaltungen" sowie die Möglichkeiten und Grenzen der Umsetzung von Tierhaltungs- und Betreuungsverboten. Außerdem wird über die Entdeckung einer illegalen Kampfhundearena berichtet. Dieser Fall wurde durch eine anonyme Anzeige aufgedeckt.

„Das Besondere an dieser Fachtagung ist die Verbindung wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen mit Betriebsbesichtigungen vor Ort", meint Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES.

Auf der diesjährigen Tagung geht es dabei um die alternative Haltungen von Mastschweinen (Pig-Port) und Masthühnern (Privathof-Hähnchen), das Wasserangebot zur Gefiederpflege bei Pekingenten, einen Aktiv-Stall für Pferde, das Pet Center Verden und eine Welszucht.

„Die Auslegung und Umsetzung des Tierschutzgesetzes ist ein dynamischer Prozess, der immer wieder an die gesellschaftliche Entwicklung und den wissenschaftlichen Erkenntnisstand angepasst werden muss.

Dazu leistet das Niedersächsische Tierschutzsymposium einen festen Beitrag", ist Prof. Dr. Sabine Petermann, Leiterin des Tierschutzdienstes beim LAVES überzeugt.

Programm und Tagungsband mit sämtlichen Vorträgen zum Symposium sind im Internet unter www.laves.niedersachsen.de zu finden




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