Bundeskanzlerin weiht Hochsicherheitslabor am Friedrich-Loeffler-Institut ein
(17.08.2013) Auf der Ostseeinsel Riems übergaben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner am 16. August 2013 das letzte Labor des Neubaukomplexes an das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI).
Mit diesem Labor der höchsten Sicherheitsstufe 4 steht am Hauptsitz des FLI nunmehr der weltweit modernste Forschungskomplex für Tierseuchen. In ihrer Rede hob Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung des FLI auf nationaler und internationaler Ebene hervor.
Exzellenz fordern bedeutet auch Exzellenz fördern und dafür gebührt Ihnen, Frau Bundeskanzlerin und Ihnen, Frau Bundesministerin, unser Dank., sagte der Präsident des FLI, Thomas C. Mettenleiter.
In den vergangenen fünf Jahren entstanden auf der Insel Riems 89 Laboratorien und 163 Stalleinheiten verschiedener Sicherheitsstufen. Der Bund investierte rund 300 Millionen Euro in den hoch technisierten Gebäudekomplex.
Kernstück ist ein Laborbereich mit zwei Großtierställen der höchsten Biosicherheitsstufe 4. Weltweit gibt es bisher nur zwei Forschungseinrichtungen in Australien und Kanada, die mit Großtieren unter diesen Bedingungen arbeiten können.
Das FLI ist das einzige Forschungsinstitut in Europa, das über solch eine Infrastruktur verfügt.
Entsprechend sind internationale Kooperationen zur Nutzung des Labors geplant, das in den nächsten zwei Jahren schrittweise in Betrieb genommen wird.
Hierzu sind aufwändige Tests notwendig um zu gewährleisten, dass alle Arbeitsschritte geübt sind und die technischen Komponenten einen sicheren Ablauf garantieren. In diesem Bereich soll an Erregern geforscht werden, die auch für den Menschen ein hohes Gesundheitsrisiko bedeuten.
Als erstes steht das Virus des Krim-Kongo-Hämorrhagischen Fiebers auf dem Plan, das auch in Südosteuropa vorkommt. Bei Tieren führt der Erreger nicht zu erkennbaren Krankheitssymptomen, er kann aber für den Menschen tödlich sein.
Das FLI gehört zu den Ressortforschungseinrichtungen im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Forschungsthemen zur Gesundheit lebensmittelliefernder Tiere reichen von Infektionskrankheiten über Tierernährung, Tierschutz und Tierhaltung bis zur Nutztiergenetik.
An sechs Standorten arbeiten derzeit rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Hauptsitz auf der Insel Riems wurde 1910 zur Erforschung der Maul- und Klauenseuche als weltweit ältestes Virusforschungsinstitut von Friedrich Loeffler gegründet.