Berliner Stadtökologie: Bürger erforschen das Leben der Füchse in der Stadt

(06.06.2016) Fast jeder hat die Berliner Stadtfüchse schon einmal gesehen. Wir sehen sie an den unmöglichsten Orten, mitten am helllichten Tag. Genauso schnell wie sie auftauchen, verschwinden sie jedoch oft wieder. Aber wohin?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, möchte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) gemeinsam mit Berlinerinnen und Berlinern die Stadtfüchse genauer untersuchen.

Am 1. Juni 2016 wurde dafür eine interaktive Bürgerwissenschaften-Karte freigeschaltet, mit deren Hilfe BürgerInnen verschiedene Forschungsaufgaben in ihrem Kiez übernehmen können.


Damit beginnt die nächste Phase des Bürgerwissenschaften-Projektes „Füchse in der Stadt“, welches das IZW in Kooperation mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) durchführt.

Das Projekt bietet BerlinerInnen die Möglichkeit, sich an spannenden wissenschaftlichen Projekten zu beteiligen. Im vergangenen Jahr fiel bereits der Startschuss für das Berliner Fuchsprojekt und hatte großen Erfolg.

Mehr als 1000 Zuschauer, Hörer und User des rbb nahmen an der Aktion teil und schickten über 1500 Fuchsbilder, -videos und -geschichten.

Nun können begeisterte BürgerwissenschaftlerInnen gezielt Aufgaben im Fuchsprojekt übernehmen und relevante Hinweise auf das Leben der Stadtfüchse in Berlin geben.

Auf der Bürgerwissenschaften-Karte können sie einen Berliner Bezirk und Ortsteil wählen, in welchem sie dann zum Beispiel auf die Suche nach Fuchsbauen und Fuchsspuren gehen. So können die BerlinerInnen dabei helfen, herauszufinden, wo die Stadtfüchse ihr Futter finden, ob sie lieber in ruhigen oder belebten Kiezen leben und wo sie ihre Baue anlegen.

Zur Unterstützung erhalten die BürgerwissenschaftlerInnen z. B. eine Kartierungsanleitung mit Kartierungsbogen und Beispielen für typische Fuchshinweise.

Die interaktive Karte ist über das Bürgerwissenschaften-Portal „Portal Beee“ (www.portal-beee.de/karte.html) und unter www.rbb-online.de/fuechse erreichbar.

Dort können interessierte BürgerInnen einen beliebigen Ortsteil auf der Bürgerwissenschaften-Karte auswählen und sich für ein Projekt anmelden.

In Zukunft werden auch noch Aufgaben zur Untersuchung von Igel, Waschbär & Co. hinzukommen.

So können sich die BürgerwissenschaftlerInnen aktiv an der Wildtierforschung beteiligen und einen wichtigen Beitrag zur Untersuchung der Berliner Stadtökologie leisten.


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