Neuer Bericht "Vögel in Deutschland 2010" erschienen

(20.04.2011) Am 20.4.2011 wurde der Bericht „Vögel in Deutschland 2010“ veröffentlicht, der gemeinsam vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) und der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten erarbeitet wurde.

Der Bericht behandelt schwerpunktmäßig, wie die im japanischen Nagoya im November 2010 verabschiedeten neuen „2020-Ziele“ zum Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland wirksam umgesetzt werden können.

Für zehn dieser Ziele wird anhand der Vögel exemplarisch aufgezeigt, wie die Schutzbemühungen stärker fokussiert und Erfolge gemessen werden können. Dabei deckt der Bericht eine große Bandbreite von Themen ab: von der Wertschätzung der Natur über Maßnahmen des Artenschutzes, die Ausweisung von Schutzgebieten bis hin zur Wissensvermittlung.

„Bedeutende Gefährdungsfaktoren für unsere Vögel sind - neben der intensiven Landnutzung - der Verlust und die Zerschneidung ihrer Lebensräume. Unzerschnittene Land- und Meereslebensräume gehen durch den Bau von Infrastruktur wie Verkehrswege oder Stromleitungen und den Ausbau der Windenenergienutzung immer weiter verloren: Dies betrifft vor allem Vogelarten mit großen Raumansprüchen wie beispielsweise Schreiadler und Auerhuhn bzw. auf hoher See die Rastgebiete von Seetauchern und Meeresenten.

Diese empfindlichen Arten und ihre Lebensräume müssen besonders geschont werden, um die Vielfalt unserer Vogelarten wirksam zu erhalten“ sagte Professorin Beate Jessel, Präsidentin des BfN.

Torsten Langgemach, Geschäftsführer der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten, weist beispielhaft auf die Änderung der Landnutzung in Deutschland hin: „Der zunehmende Anbau von Energiepflanzen und die Intensivierung der Landbewirtschaftung verstärken in vielen Regionen Deutschlands die bereits seit langem zu beobachtende Abnahme von Vögeln der Agrarlandschaft erheblich.

Die Erhaltungssituation fast aller am Boden brütenden Agrarvogelarten, wie Rebhuhn, Kiebitz und Feldlerche, hat sich gegenüber den Vorjahren weiter verschlechtert.“ Lediglich bei einigen ehemals hochgradig bedrohten Vogelarten (Seeadler, Kranich) zeichnen sich aufgrund umfassender Artenhilfsprogramme und durch ein verbessertes Management von Schutzgebieten Erfolge ab.

Vögel sind die am besten untersuchte Artengruppe. Dass sie zahlreiche Menschen begeistern und zur Vermittlung von Naturschutzzielen hervorragend geeignet sind, zeigen mehrere 100.000 Menschen, die sich in Deutschland an der Vogelbeobachtung erfreuen.

„Vögel sind gute Gradmesser für den Zustand der Natur und gleichzeitig geeignet, das Bewusstsein für die Natur in der Gesellschaft zu stärken. Allein mehr als 5.000 Ehrenamtliche beteiligen sich derzeit regelmäßig an zeitaufwändigen Vogelerfassungen, leisten jährlich über 200.000 Stunden Arbeit und erbringen eine Wertschöpfung von 5 bis 10 Mio. Euro“ ergänzt Bernd Hälterlein, Vorsitzender des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten.

Den Bericht „Vögel in Deutschland 2010“ finden Sie unter hier zum Download!



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