Animationsfilm „Findet Dorie“: Doktorfische sind wunderschön – aber nicht für Kinder geeignet

(31.08.2016) Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) warnt vor unbedachter Anschaffung von Meerwasserfischen. Palettendoktorfische brauchen Platz und fachkundige Pflege

Schon im Animationsfilm „Findet Nemo“ war die blaue Doktorfisch-Dame Dorie ein Publikumsliebling. Jetzt übernimmt sie die Hauptrolle und kommt Ende September in „Findet Dorie“ wieder in die Kinos.

„Findet Nemo“ machte den Clownfisch beliebt - ebenso könnte auch der Film „Findet Dorie“ bei Kindern den Wunsch nach einem Aquarium mit bunten Doktorfischen wecken.


Für Kinder sind Süßwasserfische wie der Perlhuhnbärbling (Danio margaritatus) am besten geeignet

Doch Dorie gehört als Palettendoktorfisch zu den Meerwasserfischen und ihre artgerechte Haltung ist sehr anspruchsvoll.

Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) warnt deshalb vor einer unbedachten Anschaffung der Tiere: „Kinder haben mehr Freude an der Haltung von Süßwasserfischen, die für den Einstieg in die Aquaristik geeignet sind“, erläutert Bernd Silbermann, Aquaristik-Experte und Vorstandsmitglied des ZZF.

Dorie braucht Platz und fachkundige Pflege

Die Haltung von Palettendoktorfischen empfiehlt der ZZF nur für erfahrene Aquarianer. Wer diese Ernährungsspezialisten halten möchte, braucht neben Fachwissen auch viel Platz.

„Doktorfische können über 30 Zentimeter groß werden und fühlen sich erst in einem Aquarium mit deutlich mehr als 1.000 Litern wohl“, sagt Bernd Silbermann. Um die Tiere artgerecht zu pflegen, sei die Haltung von mindestens zwei Fischen ratsam.

Sie können auch in einer Gruppe gepflegt werden, was aber ein ausreichend großes Becken voraussetzt. Die Aquariengestaltung sollte die Bedingungen des natürlichen Lebensraums der Palettendoktorfische abbilden.

Die Fische leben im tropischen Meer, wo sie sich vor allem in der Strömung an Riffen mit reichlich Algenwachstum aufhalten, denn die Tiere müssen dauernd fressen. Für ein Riffaquarium benötigen Aquarianer daher Strömungspumpen, einen großen Eiweißabschäumer und die richtige Beleuchtung.

Ganz wichtig: „Die Zusammensetzung des Wassers muss regelmäßig überprüft und verdunstetes Wasser möglichst mit Wasser aus einer Osmoseanlage oder einer Vollentsalzung wieder ersetzt werden“, erklärt Bernd Silbermann.

Süßwasserfische sind auch farbenprächtig

Wer mit einem Süßwasseraquarium starten möchte, kann dafür ebenfalls schöne Fische aussuchen: „Buntbarsche oder Cichliden sind genauso farbenprächtig wie Dorie, erfordern allerdings auch schon einige Erfahrung“, betont Silbermann. Aber die technischen Anforderungen seien bei weitem nicht so groß wie bei einem Meerwasseraquarium.

 Andere Süßwasserfische wie etwa Guppys oder Platys seien leichter zu halten: „Viele Kinder nennen die Tiere dann Dorie und Nemo und haben an ihrem Aquarium große Freude, auch wenn kein echter Palettendoktorfisch darin schwimmt.“

Eine individuelle Beratung im Zoofachgeschäft hilft bei der Entscheidung und Anschaffung geeigneter Zierfische.




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